Der Strompreis 2023 – ein bockiges Kind?

Stromtarife in einer Region sollten doch irgendwie gleich sein – oder nicht?

Vor nicht allzu langer Zeit wurden Stadt und Land Hannover in eine gemeinsame Region Region Hannover überführt. Seitdem sind viele Verwaltungstätigkeiten zentralisiert, für den Müll z.B. ist mit AHA ein gemeinsames Unternehmen zuständig, das den Müll in der Stadt und auf dem Land abholt und die Abfallgebühren werden (obacht): von der Fa. Enercity aus Hannover eingesammelt – das sind übrigens die Gleichen, die weiter unten auf dieser Seite auch den Strom u. Gas in Hannover u. Region anbieten.  Ziel der Zusammenlegung sollte es u.a. sein, für Bürger von Stadt u. Land einheitliche Abläufe zu geringen Kosten zu schaffen von denen die gesamte Region mit über 1 Mio Einwohnern profitieren kann.

Bei den Energieversorgern und in diesem Fall beim Strompreis treten jedoch einige Unterschiede zutage, die zu merkwürdigen Ergebnissen führen. Ein Beispiel an den Strompreisen ab 1. Januar 2023:

Ein Muster-Verbraucher aus 31303 Burgdorf mit einem Verbrauch von 3.500 kWh Strom, bisheriger Preis 27.7 Cent / kWh zzgl. Arbeitspreis von 91,25 Euro pro Jahr. Macht in Summe einen Zahlbetrag von 1.060,70 Euro.

Verbraucher Burgdorf – Versorger Stadtwerke Burgdorf

Unser Musterverbraucher aus Burgdorf wird von den Stadtwerden Burgdorf fortan mit 2.151 Euro zur Kasse gebeten. Hierbei spielt es auch keine wirklich Rolle, ob er einen Vertrag abschließt oder sich in die „nur“ rd 20 Euro teurere Grundversorgung einsortiert.

Verbraucher Hannover, Versorger Enercity Hannover

Würde unser Musterverbraucher hingegen in Hannover Innenstadt hausen, käme er mit 1.586 Euro weg – also rund 600 Euro weniger. Ist das Leben in der Landeshauptstadt in manchen Dingen etwas teuer als auf dem Land, scheint beim Strompreis zumindest ein deutlich geringerer Tarif möglich zu sein.

Verbraucher Burgdorf, Versorger Enercity Hannover

Liegt der Schluss nahe, dass unser Musterverbraucher aus Burgdorfer seinen Strom vom Versorger aus Hannover beziehen möchte. Doch versucht eben dieses, dürfte er sich verwundert die Augen reiben: nun möchte der Stromversorger aus Hannover rd 2.563 Euro haben. Also rd. 1000 Euro mehr also vom vergleichbaren Kunden aus der Stadt.

Das in diesem Fall sogar grüner Strom nicht nicht so grünem verglichen wurde, lassen wir mal außer Acht. Doch ganz einzusehen, sind diese Unterschiede wohl nicht. Die Region Hannover funktioniert ja ganz gut – nur der Haushalt in Hannover zahlt massiv geringe Stromkosten als der Haushalt in Burgdorf. Und speziell für Burgdorf hätte der Versorger aus Hannover Tarife im Angebot, die weit über dem lokalen Tarif hinausgehen und die den Wechsel wenig attraktiv gestalten.

Dazu passt dann auch dieses: Burgdorf Steuerkanzlei prangert Gier der Stadtwerke an.
(Leider hinter einer Bezahlschranke.)

Der Joker im Spiel: die Strompreisbremse

Nicht betrachtet wurde die Strompreisbremse. Diese von der Politik eingebrachte Idee, soll den Strompreis für 80% des Vorjahresverbrauch auf 40 Cent pro kWh deckeln. Für alle Verbraucher also einheitlich. Da spielt für 80% des Verbrauches der Preis für eine kWh dann keine Rolle mehr! Doch für die letzten 20% dürfen die Versorger ihre eigenen Tarife abrechnen und wie man am Beispiel sehen kann: hier ergeben sich massive regionale Unterschiede: von

-) 41,57 Cent für Verbraucher aus der Stadt Hannover bei ihrem regionalem Versorger
-) 58,86 Cent für Verbraucher aus Burgdorf, Region Hannover bei ihrem regionalem Versorger
-) 68,57 Cent für den Verbraucher aus Burgdorfer, Region Hannover, der sich vom Versorger der Stadt Hannover beliefern lassen möchte.

Ob diese Preise fairen Wettbewerb abbilden, wollen wir nicht beurteilen. Interessant finden wir es jedoch, dass es Anbieter gibt, die man vielleicht gar nicht erwartet, die sich aber mit großem Markennamen im Strommarkt tummeln und ihr Angebot günstiger auslegen als regionale Stromversorger. Hier sei nur ein Beispiel präsentiert:

Das ToDo: der Konsument muss vergleichen und aufpassen!

Stellt sich die Frage, was soll der Verbraucher unternehmen?

In jedem Fall der Tipp: Preise vergleichen und möglichst Preisgarantie für min 12 Monate beachten. Ein Vertrag mit Preisgarantie ist berechenbar, Versorger ohne eben diese Garantie haben die Möglichkeit, mit dem Strompreis Ping Pong zu spielen. Und wie sich die Preise bereits in einer Region unterscheiden, lässt sich an obigen Beispielen erkennen.

Auf der anderen Seite gilt wie oft im Leben manchmal schnell der Satz: Nicht in allen Fällen ist der billigste Anbieter der Beste. Für uns spielen bei der Auswahl unseres Stromanbieters daher auch eine Rolle:

-) Seriosität und Marke,
-) Impressum (= wer steht dahinter),
-) Preisgarantie und Kündigungsfristen,
-) Zahlungsverhalten (wir zahlen lieber monatlich als eine jährliche Vorauszahlung) und
-) Informationen, die man bei einer Webrecherche über den Anbieter findet.

Wir stellen für uns bereits seit Jahren verschiedene Anbieter in einer Exceltabelle gegenüber und können so Preise und mögliche Vergünstigungen vergleichen. So lassen sich schnell und einfach relevante Angebote ermitteln, wie sich an nachfolgender Beispieltabelle sehen lässt:

Vergleichsportale wie Verivox / Check24 oder auch Webseiten der Anbieter sind dabei in der Regel gute Anlaufstellen! Wie man übrigens selbst Energie erzeugen und so einfach sparen kann – findet sich hier:

Mit einem Balkonkraftwerk.

Wer als Unternehmer sparen will, muss Abläufe und Verbräuche strukturieren. Mit der Smart Metering Box MGW986 bieten wir eine Möglichkeit, seinen Stromverbrauch ständig zu erfassen und zu speichern – und mit einer Lager- und Artikelverwaltung bieten wir eine günstige Möglichkeit für Übersicht in Lager u. Betrieb zu sorgen.

Informationen gibt es auf unserer Webseite:


Text und Entwurf. (c) AE SYSTEME Testcenter, Hans-J. Walter
Hans-J. Walter ist Programmierer für Anwendungen in Windows DOT.NET / C# und Java / Android Apps und Autor journalistischer Fachbeiträge über interessante Technik, Trends und Innovationen. Kontakt: hjw@terminal-systems.de

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